Papageientaucher auf Hornøya
Den Norden zu entdecken war ein langgehegter Traum von mir. Die Vogelwelt speziell im Varangerfjord ist einzigartig. Viele Gleichgesinnte sind unterwegs, ausgestattet mit Fernglas, Spektiv und natürlich einer Kamera mit gigantischen Teleobjektiven. Aber nicht nur die Vogelwelt hat mich fasziniert. Ebenso die Landschaft, die Wanderungen, die Menschen waren ein absolutes Erlebnis.
Inhaltsverzeichnis
Ich erreichte Nordnorwegen über das Baltikum, die Fähre von Tallinn nach Helsinki dauert nur 2,5 h. Für die Einreise mit Hund brauchst Du eine vom Tierarzt bestätigte Wurmkur, die nicht älter als 96 Stunden ist. In Tallinn waren wir also beim Tierarzt. An Bord der Fähre konnte Sally mit an Deck. Das ist aber abhängig von der Fährgesellschaft.
Dann nur nordwärts bis Kirkenes. Ein Highlight löste das andere ab und es fällt mir schwer zu entscheiden, was denn nur das allerschönste war.
Im nördlichen Polarkreis geht im Sommer die Sonne nicht unter. 24 Stunden hell. Zu jeder Tageszeit kann eine Outdooraktivtät gestartet werden. Das ist einfach nur der Hammer.
Hornøya
Die Ankunft auf der Insel ist unglaublich. Alle Sinne werden beansprucht. Der Lärm, der Geruch und die Anzahl der Vögel sind atemberaubend und wunderschön. Unfassbar glücklich gehe ich an Land und genieße die nächsten 2 Stunden.
Auf der Vogelschutzinsel Hornøya brüten von April bis Juli / August Papageientaucher, Kormorane, Tordalks, Trottellummen, Ringellummen, Dreizehenmöwen. Mit dem Boot von Vardø aus, ist die Insel in 15 Minuten zu erreichen. Abfahrten zwischen 9-15 Uhr, letzte zurück 17 Uhr. Die Insel darf betreten werden und auf markierten Wegen erkundet werden. Hunde sind nicht erlaubt.
So eine Freiheit ist bei weitem nicht auf anderen Vogelinseln möglich. Meistens sind es Bootstouren zu den vorgelagerten Vogelinseln oder die Kolonien sind mehr als weiträumig abgesperrt.
Der Leuchtturm der Insel hat seinen Reiz, hier kann nach Voranmeldung auch übernachtet werden.
Varangerfjord
Für die gesamte Region gilt, hier gibt es die größte Population von Seeadlern. Die Wahrscheinlichkeit sie zu sehen ist unglaublich groß. Selbst einen Seeadlerhorst habe ich entdeckt.
Ekkerøy
Die Halbinsel Ekkeroy ist über einen Damm zu erreichen. Gleich unten am Strand befindet sich eine Vogelbeobachtungshütte. Ein Rundweg von ca 5-6 km führt um die Insel. An der Steilküste brüten hauptsächlich Dreizehenmöwen und einige Tordalks. An der flachen Küste sind unzählige Wasservögel zu beobachten. U.a. Steinwälzer, Knutt, Alpenstrandläufer, Kampfläufer, Sandregenpfeifer, Austernfischer, Pfuhlschnepfe. Und auch hier wieder waren die Seeadler zu beobachten.
Hamningberg
- 35 km eine einspurige Straße, das Ende von Nordeuropa
- ein geologische Besonderheit sind die Felsformationen, die sich auf der Strecke befinden
- scheue Rentiere sind häufig zu entdecken
- im Winter ist die Straße nicht befahrbar, ab Mai geöffnet
- ein Traum für Wohnmobile ist der Stellplatz an der Westbucht
Wanderungen
- Øretoppen bei Kirkenes, Parkplatz Renøysundveien 654, 9911 Jarfjord. ca 5h Hin und zurück
- Ekkerøy Rundweg auf der Insel, ca 5-6 km lang. Start am Parkplatz im Ort
- Hamningberg rechts ca 1,5 km auf den Hügel, und auch links ist möglich. Aber der Weg muss eher selbst gesucht werden als das er ausgeschildert ist. Dafür einen wunderbaren Blick auf die Westküste
Fazit:
Meine Woche im Juni 2023 im Varangerfjord war ein absolutes Highlight während meiner Reise im Norden. Die Natur, die Landschaft, die noch nicht vom Tourismus überlaufene Region, sind einfach nur traumhaft. Hier in dem Beitrag habe ich mich auf die Natur konzentriert. Zu entdecken gab es ebenfalls in Neiden den Skoltefossen, in Kirkenes die Fotos von E. Wessels, ein Bad in der Barentsee in Grense Jacobselv. Die russische Grenze ist nur der schmale Fluss, völlig unscheinbar und kaum als Grenze zu erkennen. Doch Vorsicht. Die Kontrollen sind beidseits scharf und es kann sehr teuer werden. Bugøynes auf der Halbinsel, Vardø ist mehr als nur ein Abfahrtsort für Hornøya. Es gibt das Hexenmuseum Steilneset, eine Drakkar-Leviathan Skulptur und eine Festung zu besichtigen. In Mortensnes ist eine Ausgrabungsstätte alter Siedlungen aus der Stein-und Eisenzeit, später siedelten hier auch die Sami, noch heute ist es eine Kultstätte. Ich war mit dem Camper unterwegs. Es gab ausreichend Möglichkeiten zum Ver-und-Entsorgen, Campingplätze hatten bereits geöffnet. Ich habe ausschließlich frei gestanden. Die Heizung im Camper habe ich gebraucht. Wettertechnisch war alles vertreten, Sonne, Regen und Kälte. Aber es war einzigartig, wunderbar und bei jedem Wetter schön.