
Strecke
wöchentliches update wo wir unterwegs waren
Kolonialstädte
Weekly 39 /40 20.06.-27.06.24




Weekly 39/2 20.06.-23.06.24
Einreise Nicaragua. Verlass dich nicht auf andere, kann ich dazu nur sagen. Fehlendes Exportationszertifikat, viel Gerede, etwas Willkür. Das Ergebnis: Transit für nur 24 h, um zur Grenze nach Honduras zu fahren, immerhin 350 km. Völlig genervt verlasse ich um 18 Uhr im Dunkeln die Grenze. Suche mir im nächsten Ort Stellplatz. Karaoke bis nach Mitternacht. Morgens um 5 Uhr los. Nach kurzen inneren Protest will ich mir doch wenigstens ein bischen was in Nicaragua ansehen. Und das alles ohne Navi, weder vom Auto noch Handy. An einem free WiFi Spot kann ich etwas googlen. Müde und gestresst erreiche ich nach 230 km León. Kurz entschlossen frage ich bei IPSA nach, ob eine Verlängerung des Transit möglich wäre. Nach der Konsultation eines Tierarztes ist die Verlängerung beantragt. Ich vertraue darauf, dass es klappt. Mal schauen. Ich fahre in die kühleren Berge.
Weekly 40/1 23.06.-27.06.24
Buntes Hängemattenland. So viele Verkaufsstände an den Strassen. Auf 800 m-1300 m schläft es sich sehr viel besser. Kiefern und Eichenwälder neben Tabakplantagen. Auf einer Finca bei Starkregen eine heiße Schokolade sich gönnen, das hebt meine Stimmung deutlich an. Nach dem Zertifikat ist vor dem Zertifikat. USA hat die Einreisebestimmungen für Haustiere geändert. Also kümmere ich mich um Tollwut-Antikörper-Untersuchung, die ich sowieso für Deutschland brauche, nur eben jetzt schon früher. Also komme ich doch noch nach Managua, bzw fahre durch. Viel Fahrerei. Ein kurzer Besuch in Wiesbadens Partnerstadt Ocotal. Da es keinen Stellplatz gibt reise ich schon früher nach Honduras weiter.
1238 km
29°-24°C
Sonne, Wolken, Regen
Gehetzt durch Granada und Masaya
Den Blick auf die Doppelvulkane der Insel Ometepe wie am Vorabend bekomme ich leider nicht mehr. Zum Glück ist es relativ gut ausgeschildert. Die Kolonialstadt Granada liegt am Nicaraguasee, der leider ebenso sehr vermüllt ist wie die Straßenränder. Morgens um 6 Uhr einen Kaffee mit Blick auf den See. Zu Fuß in die Stadt, Schulkinder werden zur Schule begleitet, Schulbeginn 7 Uhr. Die Strassen werden gefegt und geputzt. Die Plaza an der Kathedrale ist noch sehr ruhig.
Nach Masaya ist es nicht weit. Der Ort liegt an der Lagune mit Blick auf den Vulkan. Super war der free WiFi Spot und die Trauerkutsche. Durch die engen Gassen später den Weg herauszufinden war mal wieder eine Challenge.
Grenzformalitäten für Sally
Vorbei an Managua und am Lago mit schönem Blick auf den Vulkan Momotombo. Mittags erreiche ich müde León. Die Nachfrage bei IPSA ergibt zumindest eine Adresse des Tierarztes, der eine Verlängerung bzw auch Exportationszertifikat ausstellen kann. Ich möchte beim nächsten Grenzübertritt nicht vor dem selben Problem stehen. Tranquila. Hauptsache Geld, Geduld und Vertrauen. Leider wird es auch hier nur abends ein Stellplatz an der Tankstelle aber wenigstens ohne Karaoke.
León: Freigeist, Poesie und Revolution prägen den Ort
Erholter starte ich den Tag früh morgens, um León zu entdecken. Zuerst entdecke ich eine Wäscherei. Dann gibt es eine SIM Karte und ein Internetpaket.
Zunächst die Plaza, laute Musik und bunte Stände. Größte Kathedrale in Mittelamerika und andere Kirchen. Im Mercado Central schwirren die Menschen um die Stände, frühstücken und kaufen ein. In der Metzgerstraße sind mehr Hunde als Kunden zu beobachten. Beeindruckt hat mich die Ausstellung und Erinnerung an die Opfer der Revolution 1978/79, Helden der Geschichte Nicaraguas und Märtyrer. Allgegenwärtig Erinnerung an den herausragenden Poeten Rubén Darío. Die Menschen sind sehr viel offener und sehr hilfsbereit.
In den Bergen rund um Matagalpa
Vulkanlandschaften, Reisfelder, Kaffeeplantagen, Zuckerrohr. Die Fahrt dauert länger als gedacht. Die Stadt Matagalpa erschreckt mich hinsichtlich Dreck, Armut und Geruch. Zum Glück finde ich einen sicheren Stellplatz bei den Bomberos/ Feuerwehr im Zentrum. Ein Kurzaufenthalt reicht völlig aus. Die Fincas der Kaffeebarone sind teilweise herrschaftlich. Die Landschaft um und am Wasserfall entschädigt für die Eindrücke zuvor und bietet mir abends auch einen guten Übernachtungsplatz.
Naturreservat Tisey
In den Bergen auf einer Ecoposada im kühlen Kiefern-und Eichenwald finden wir einen erholsamen Stellplatz. Umgeben von Natur, Kühen und Pferden. Auf dem Gipfel zum Sonnenuntergang flüchten wir nach kurzem Fotostopp vor den Millionen von kleinen Mücken.
Tierarztbesuche
Wir machen eine Rundfahrt um den Managua See. In Managua besuchen wir einen Tierarzt. Der nimmt Sally Blut ab, um es auf Tollwutantikörper zu untersuchen. Dieses wird in ein zertifiziertes Labor nach USA geschickt. Ergebnis ist hoffentlich in 4-6 Wochen bei uns. Danach geht es mal wieder nach León, meiner Lieblingsstadt. Auch dort können wir das Exportationszertifikat für Honduras und Guatemala in Empfang nehmen. Nur an diesem Tag fahren wir 377 km, um wieder an nach Tisey zu kommen. Wie schön ist es, dann eine heiße Schokolade in der urigen Küche genießen zu können.
Ocotal
Partnerstadt von Wiesbaden, wir parken sogar in der Avenida Wiesbaden, leider finde ich kein Straßenschild. Eine kleine, hübsche und saubere Stadt. Wegen Straßenbauarbeiten ist der Stellplatz nicht zugänglich. Die Option eine Tankstelle schon mittags um 12 Uhr anzufahren, ist mir deutlich zu früh. Deshalb fahre ich an die nahe gelegene Grenze nach Honduras.