Strecke
wöchentliches update wo wir unterwegs waren
Yucatán
Weekly 45/ 22.07.-28.07.24
Weekly 45/ 22.07.-28.07.24
Mexico, wir erreichen das letzte spanisch sprachige Land der Reise.
Natur, Kultur und Abenteuer. Die Halbinsel Yucatan grenzt im Westen an den Golf von Mexico und im Osten an den Atlantik, der wesentlich sauberer und mehr zu bieten hat. Strände, Riffe, Cenoten. Tausende Cenoten, eingestürzter Kalkstein, größtenteils sehr versteckt im Dschungel. Der weltweit größte unterirdische Fluss verläuft hier, mehrere Hundertkilometer lang. Ein riesiges weitverzweigtes unterirdisches Höhlensystem mit Stalaktiten und Stalakmiten. In vielen kann man baden, schnorcheln oder sogar tauchen.
920 km
Sonne, schwül und heiß
27-32°C
Tauchen in den Cenoten
Wow, das hat mich geflasht, ich bin extrem begeistert vom Höhlentauchen. Der Hammer, wirklich.
Cenoten entstehen aus eingefallenen und aufgelösten Kalksteinsegmenten. Diese haben sich über das unterirdische Fluss-und Höhlensystem gebildet. An der Oberfläche bestehen sie aus Süßwasser, in der Tiefe geht es in Salzwasser über. Zum Teil sind in 30 m Tiefe 3 m dicke Wolken aus Hydrogensulfat ( organischer Zersetzungsprozeß). Oberhalb und unterhalb dieser Wolke herrscht klare Sicht, in der Wolke selbst, Null Sicht. Über dieser Wolken zu schweben und um die Äste und Baumstämme zu tauchen ist extrem faszinierend. Absolut surreal.
Unterwasserfotos von Spino_uwphoto
Bacalar
Eine Süßwasser Lagune. Das Wasser schimmert in einer Farbpalette von indigoblau, azur, über türkis bis grünblau. Wir machen einen Bootsausflug mit Bademöglichkeit.
Kolonialstädte Valladolid und Campeche
Sehr hübsche und schön restaurierte Städte in fröhlichen Farben mit bunt dekorierten Fenstern.
Mayaruine Uxmal, Weltkulturerbe
Ich besuche die Abendvorstellung, wenn die Pyramiden und Tempelanlagen angestrahlt werden. In der Ton und Lichtshow mit Videoanimationen werden die Gebäude, deren Reliefs und die Entstehung und der Untergang der Mayastätten erklärt. So ganz anders als Tikal. Wunderschön.
Weekly 46/ 29.07.-04.08.24
Weekly 46/ 29.07.-04.08.24
Großes Land, viele Kilometer legen wir diese Woche zwischen Urwald auf Meereshöhe und den Bergen zurück. Landstraßen in Mexikos haben entweder Schlaglöcher oder Topes, Bodenschwellen. Beides macht das Fahren nicht angenehmer. Überrascht bin ich von einer Zollstation zwischen zwei Bundesstaaten. An die Polizei- und Militärkontrollen habe ich mich schon gewöhnt. Landschaftlich verändert es sich jetzt, weniger Sumpflandschaft und eintönige Flächen. Die Baumvielfalt nimmt zu, wir sind wieder im Dschungel, was wir am Gebrüll der Brüllaffen deutlich hören können, neben anderen unbekannten Tiergeräuschen. Leider werden noch immer Flächen abgeholzt, um Plantagen für Ölpalmen oder Zuckerrohr anzulegen. Die bekannte Mayaruine Palenque liegt mitten im Urwald und ist leider sehr touristisch vermarktet. Vorbei an den schönsten fließenden oder versteinerten Wasserfällen Mexicos.
1293 km
Sonne, Wolken
32-25°C
Weltkulturerbe Palenque
Leider öffnet die Ruine erst um 8 Uhr, zu spät, um den Zauber des Erwachens des Dschungels zu erleben. Die Anlage liegt versteckt im Urwald. Plaza Zentral besteht aus dem Palast und Tempel und etlichen Gebäuden. Viele haben detailreiche Steinmetzarbeiten, wenn sie nicht zu sehr verwittert sind. Unangenehm sind die vielen Souvenir Stände rund um die Tempel. Es sind fast mehr Verkäufer als Touristen. Sehr schade.
Wasserfälle Agua Azul
Etwas geht es in die Berge zu den schönsten Wasserfällen. Der Rio Yax mit türkis blauem Wasser stürzt über ockerfarbene Felsen unzählige Stufen hinab. Viele und ich auch nutzen die Bademöglichkeiten im kühlen Wasser. Ein Weg am Fluss, gesäumt mit Souvenirs und Essenständen, führt zu den unterschiedlichen Kaskaden.
Region Oaxaca und der Mezcal
Die Region Oaxaca ist Hauptproduzent von Mezcal, ein Schnaps aus Agaven wie Tequila. Die Herstellung unterscheidet sich allerdings. Die zerkleinerten Agavenherzen, werden in einem Erdloch 8 Tage lang geräuchert. Mit Steinwalzen werden sie zermatscht. Nach 3 verschiedenen Maischestadien wird die Flüssigkeit zwei mal destilliert. Zur Herstellung von 1000 Liter Mezcal braucht es 5 Tonnen Agaven und 1 Monat Zeit.
Für den Tequila werden nur blaue Agaven verwendet und diese werden gekocht. Das weitere Verfahren ist ähnlich. Nennen darf sich Tequila nur, wenn er aus der Region Tequila kommt.
Ruinen in Mitlá
In Mitlá stehen Palastruinen der Zapoteken und Mixteken. Die Vielfalt und die Präzision der geometrischen Steinmosaike ,die die Wände zieren sind einmalig.
Hierve el Agua
Mineralische Quellen, 22-25°C warm. Schon zu Zeiten der Zapoteken wurden sie benutzt. Diese legten Kanäle bis ins Tal. In den Pools darf gebadet werden. Beeindruckend sind die zwei großen versteinerten Wasserfälle an den grünen Berghängen. Ein toller Übernachtungsplatz: Am nächsten Morgen zum Sonnenaufgang habe ich den Blick, den Pool alles für mich alleine. Welch ein Luxus.
Sonntagsmarkt in Tlacolula
Mit dem Sammeltaxi fahre ich zum Markt, spannend, der Beifahrersitz wird doppelt besetzt. Wenige Touristen sind auf dem Markt der Einheimischen anzutreffen. Eine bunte Auswahl von Blumen, Obst und Gemüse, Kleidung, Schuhen und Hühner, Fleisch. Der Rauch der Grills vernebelt die Markthalle. Falschgeld ist auch im Umlauf, wie mir eine Verkäufern erklärt, als ich mit einer Blüte sozusagen zahlen möchte. Am Ende werde ich sie aber wieder los.
Weekly 47/ 05.08.-11.08.24
Weekly 47/ 05.08.- 11.08.24
Nach den vielen Fahrtagen, bleibe ich 3 Tage auf einem Campingplatz bei Oaxaca. Dann geht es weiter ins zentrale Hochland. Nach einer Nacht in Puebla mit Übernachtung bei der Polizei, weiter nach Cholula. Das verlasse ich fast fluchtartig am nächsten Tag. Es wird so viel geknallt mit Chinaböllern, dass es für Sally immer mehr zum Horror wird. Am bekannten Vulkan Popocatépetl übernachten auch wir auf 3300 m. Zu den berühmten Pyramiden in Teotihuacán ist es nicht so weit. Hier bleiben wir ein Paar Tage und ich schaue mir die Sonnen-und Mondpyramide vom Boden und aus der Luft an.
545 Km
Sonne, Platzregen
14°-24°C
Oaxaca und El Tule
Eine sehenswerte sehr schöne Kolonialstadt. Trotz der vielen Touristen ist es authentisch geblieben. Die Straßen sind mit bunten Girlanden geschmückt, was besonders gut mit Wind zur Geltung kommt. Neben den hier ansässigen Künstlern, gibt es auch Kunsthandwerk aus den umliegenden Dörfern zu kaufen.
In El Tule steht eine beeindruckende 2000 Jahre alte Zypresse. Umfang: 48 m; Höhe: 42 m
Puebla im Zentralen Hochland
Auf 2100 m Höhe liegt Puebla umgeben von 4 Vulkanen u.a. Popocatépetl 5500 m. VW baute hier den Käfer und den Beetle.
Poblano-Stil: Im Historischen Zentrum sind die Fassaden der Häuser und Kirchen mit Talaveras ( Kacheln) verziert, ein Mitbringsel der spanischen Eroberer.
Die Plaza, der Zócalo, im Zentrum ist ein beliebter Treffpunkt. Licht-und Wasserspiele. Jede Menge Menschen. Geschäfte und Restaurants unter den Arkaden. Angrenzend an die Plaza steht die zweitgrößte Kathedrale Mexico, die eine kachelverzierte Kuppel und 2 Glockentürme besitzt, die mit 74 m die höchsten des Landes sind.
Noch eindrucksvoller ist allerdings die vergoldete Stuckverzierung der Capilla del Rosario in der Kirche Santa Domingo.
Cholula
Auch hier sind Pyramiden, die allerdings fast zugewachsen, zugeschüttet und von den Spaniern mit einer Kirche überbaut worden sind. Ansonsten sehe ich nicht viel. Durch die Feuerwerksknallerei und das Gewitter flüchten wir ins Auto. Es macht absolut keinen Spaß mit Sally weder draußen noch drinnen. Sie ist panisch, wenn es auch nur ansatzweise lauter wird. Ein richtig schwarzer Tag auf unserer Reise.
Vulkan Popcatépetl 5500 m und Itzaccíhuatl 5286 m
Eine nicht asphaltierte Straße führt in die Berge und Kiefernwälder. Durch die Wolken und den Regen ist zunächst nicht viel vom Berg zu sehen. Die beste Sicht auf beide Vulkane beidseits der Straße hat man vom Paso de Cortés. Das wäre der bessere Übernachtungsplatz gewesen. Zu spät.
Pyramiden von Teotihuacán
Vor 2000 Jahren ( 200-600 n.Chr. )entstanden die Pyramiden. Bis heute weiß die Wissenschaft nur sehr wenig über die geschätzten 200.000 Bewohner der größten Stadt im alten Amerika. Das Areal ist riesig und bisher sind nur etwa 5% des 23 km2 erschlossen. Als die Azteken um 1250 hier ankamen, war die Siedlung schon seit 500 Jahren verlassen. Die Sonnenpyramide ist 66 m hoch und hat eine Grundfläche von 225 x 222 m und ist fast identisch mit der Cheops-Pyramide in Ägypten. Diese ist allerdings fast doppelt so hoch. Viele Steinmetzarbeiten darunter die bekannte gefiederte Schlange ( Quetzalcóatl) und der Regengott ( Tláloc) Von den Wandmalereien sind nur wenige zu besichtigen.
In Teotihuacán mit Heißluftballon
Morgens um 5:40 werde ich am Campingplatz abgeholt. Trotz des Regens, später hört es glücklicherweise auf. Die Sonne hält sich bedeckt. Die Vorbereitungen bis der Ballon zum Abheben bereit ist dauern ca 30 Minuten. Es wird zum Schutz eine Plane ausgelegt, Funktionstest des Gas-Brenners, erst dann wird der Korb befestigt. Ein Luft-Gebläse richtet den Ballon auf. Der Brenner kommt laut zum Einsatz. Die Gäste dürfen einsteigen ( 6 Personen + Pilot). Wir heben ab. Ganz sanft und sachte. Wir schweben und fahren in der Luft. Die Thermik fehlt, der Wind weht aus der falschen Richtung deshalb überfliegen wir die Pyramiden leider nicht. Es ist ein tolles Erlebnis mit zig anderen Ballons in der Luft zu sein. Mal sind sie unter einem, mal über einem. Lautlos zieht die Landschaft unter uns vorbei, nur ab und zu muß Helium nachgefüllt werden. Unser Pilot hat es wirklich geschafft am Startplatz zu landen. Andere lassen ihre Boden Mannschaft ganz schön durch die Felder und Kakteen flitzen. Wunderbar. Der Ausstieg ist nacheinander, erst wenn auch der Heliumgehalt im Ballon weniger wird.
Weekly 48/ 12.08.-19.08.24
Weekly 48/ 12.08.- 19.08.24
Diese Woche ziehen wir für 4 Tage in die Hauptstadt Mexico Stadt CDMX ( Ciudad Mexico) in ein Hotel. Carlotta bleibt am Stellplatz bei den Pyramiden stehen. Was für eine Stadt. Mit 21,5 Millionen Einwohnern, die 9. größte Stadt weltweit, dementsprechend ist es laut und voll. Manchmal kann ich gar nicht so lange die Luft anhalten, wie es unangenehm riecht. Ich besuche 5 Museen, Sally genießt derweil das große Bett im Hotel. Dann geht es mit 2 Fahrtagen an die amerikanische Grenze nach Texas. Ich habe mal wieder ein Gesundheitszertifikat für Sally und für mich die ESTA Einreise Genehmigung eingeholt.
920 Km
20-33°C, nachts etwas kühler
Sonne und heftige Gewitter
Mexico Stadt auf 2200 m
Am liebsten laufe ich durch die Städte, so nehme ich viel mehr wahr. Für weitere Entfernungen nutze ich Bus und Metro. Im historischen Zentrum ist es besonders laut und voll. Rund um den Zócalo ist sehr viel abgesperrt und Polizeipräsenz. Der Nationalpalast ist seit Anfang August nicht mehr für den Publikumsverkehr zugänglich, da der Präsident seinen Wohnsitz dorthin verlegt hat. Viele Strassen und Wege werden selbst für die Fußgänger durch Einbahnreglungen kontrolliert. Jeden Tag bauen die fliegenden Händler auf den Plätzen und Strassen ihre Stände auf und ab. Was für eine Mühsal. Mit zum Straßenbild gehören Obdachlose, Armut und Drogenabhängige, die manchmal jegliche Selbstkontrolle verloren haben. Gepflegter geht es in den anderen Stadtteilen zu. Angenehmer ist es im großen Park von Chapultepec mit botanischem Garten, kleinen See und viele schattige Plätze.
Anthropologische Museum
Gegliedert in Regionen und prähispanische Völker. Einige Orte habe ich besucht, deshalb ist es um so schöner, hier Originale sehen zu können. Leider sind viele Erklärungen nur in Spanisch oder fehlen ganz.
Beeindruckt bin ich vom Kalenderstein der Azteken, Fundort ist hier CDMX, 1978 zufällig beim Bau der Metro wurden Tempelreste entdeckt. Die Stadt ist sozusagen auf den Fundamenten der alten Stadt Tenochtitlán erbaut. Noch immer werden spektakuläre Funde bei Sanierungen der Altstadthäuser gemacht, wie z.B. Rundtürme mit Totenschädel.
Besonders gut gefallen haben mir: Von den Mayas der Chak Mool; die Kolossalköpfe der Olmeken; die Atlanten der Tolteken. (Diese sind leider im Gegenlicht kaum zu erkennen)
Die Quetzal-Federkrone von Moctezuma II, Aztekenherrscher 1502-1520. Sie ist ein Replikat, das Original ist in Wien. Wie viele Quetzal Vögel dafür wohl sterben mussten?
Museo del Arte Moderno
Eigentlich ist hier „Las dos Fridas“ von Frida Kahlo zu sehen, wäre nicht gerade ein Umbau der Ausstellung. Die Entscheidung trotzdem ins Museum zu gehen war genau richtig. Ich bin begeistert von der Architektur des Gebäudes und den Fotografien verschiedener Künstler. Richtig gut. Ich liebe Fotos.
Museo Frida Kahlo, ( 1907 - 1954) Casa Azul
Im südlichen Stadtteil Coyoacan ist Frida in der Casa Azul aufgewachsen. Von 1929 -1954 hat sie hier mit ihrem Ehemann Diego Rivera gelebt. Hier ist sie gestorben. Ein stark reglementierter Besuch der Ausstellung. Zu sehen sind Fotografien, einige Zeichnungen und ein kleiner Teil ihrer Garderobe. Eine starke und bewegende Künstlerin, die die Schmerzen und ihr Leid in den Selbstbildnissen und Gemälden zum Ausdruck brachte.
Palacio Bellas Artes und die Muralisten
Ein sehr schönes Jugendstil Gebäude. Hier bin ich fasziniert vom riesigen Gemälde Diego Riveras. „El hombre controlador del universo“, 4,8 m x 11,45 m. Wahnsinn, oder? Er malte dieses 1932 schon im Rockefeller Center in NY City. Das Gemälde wurde kurz darauf zerstört, weil es den russischen Revolutionär Lenin darstellte. Hier in Mexico malte er es 1933/34 erneut.
Allesamt sind die Murales der drei Künstler auf der Etage monumental.